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Letzte Hilfe Kurs

Letzte Hilfe Kurs - das kleine Einmaleins der Sterbebegleitung

Ein weiterer Kurs ist für den Herbst 2024 geplant. 

Viele Menschen wünschen sich zu Hause im Kreis von Familie und Freunden sterben zu können. Wie das gelingen kann, erfahren Sie in diesem Kurs, den die Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel in regelmäßigen Abständen anbietet. In diesem Kurs erfahren Sie, wie eine bedürfnisorientierte Begleitung am Lebensende gestaltet werden kann und wo Sie Unterstützung erhalten können.

Im Letzte Hilfe Kurs werden folgende Themen besprochen: Wie kann ich vorsorgen mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, welche Unterstützungsmöglichkeiten existieren im Landkreis St. Wendel, Erklärung des Sterbeprozesses, wie begleite ich den Sterbenden und wie kann ich mich verabschieden.

Der Kurs ist kostenfrei.

Anmeldung bitte an:

Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel e.V.

Luisenstr. 28, 66606 St. Wendel

06851-869701, info@hospizhilfe-stwendel.de

 

 

Seminarreihe für Trauernde

Diese Seminarreihe richtet sich an betroffene Frauen und Männer, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. Sie bietet die Möglichkeit, sich über Trauer zu informieren, diese besser zu verstehen und sich mit anderen über die eigenen Trauererlebnisse auszutauschen. Der Verlust sollte dabei mindestens 6 Monate zurückliegen.

Eine weitere Seminarreihe ist für November 2024 geplant und erstreckt sich über insgesamt 4 Abende. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Veranstaltungsort: Evangelisches Gemeindezentrum, Beethovenstr. 1 in St. Wendel.

Infos und Anmeldung: Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel e.V., Luisenstraße 28, 66606 St. Wendel, Telefon: 06851/869701, info@hospizhlife-stwendel.de

Infos zu den Kursen 2023/2024 > Termine und Anmeldung hier herunterladen

 

 

Zuhause leben - Zuhause sterben

Qualifizierungskurs in der Sterbe- und Trauerbegleitung

Dieser Qualifizierungskurs wendet sich an interessierte Personen aus der Bevölkerung.

Ziel des Kurses ist die eigene Auseinandersetzung mit Tod und Sterben sowie die Begegnung mit schwerkranken, sterbenden Menschen und deren Angehörigen im häuslichen Alltag.

Darüber hinaus werden spezifische Fragen zu psychosozialen, medizinischen, juristischen und seelsorgerischen Bereichen behandelt, sowie einfache Grundkenntnisse in der Pflege Schwerst- und Todkranker vermittelt.

Praktische Erfahrungen werden in einem anschließenden Praktikum in einer stationären Einrichtung oder einem ambulanten Pflegedienst gesammelt.

Ein weiterer Kurs ist für den Herbst 2024 geplant. Die Teilnahme wird von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Infos und Anmeldung:  Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel e.V., Luisenstraße 28,

66606 St. Wendel, Telefon: 06851/869701, im Internet: hospizhilfe-stwendel.de

Infos zu  den Kursen 2023/2024 > Termine und Anmeldung hier herunterladen

 

 

Mehr Zeit zum Leben – bis zum Schluss

Bericht von Rieke Eulenstein:

Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel e.V. feiert 25-jähriges Jubiläum

Den Menschen rund um die Hospizarbeit beistehen, diesen Anspruch verfolgt die Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel e.V. nun seit einem Vierteljahrhundert. 

1997 schlossen sich konfessionelle und nicht-konfessionelle soziale Organisationen im Landkreis St. Wendel mit Einzelpersonen zusammen, um die Hospizarbeit im Saarland zu koordinieren und voranzutreiben. Inzwischen sind es acht Organisationen und über 100 Einzelpersonen. Diese „bundesweit einzigartige Struktur“ sei das Besondere an der Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel, betont Gerhard Koepke. Der 70-jährige Ruhestands-Pfarrer ist seit 2019 der inzwischen dritte Vorsitzende des Vereins. 

Seit 25 Jahren begleitet der Verein die Arbeit vieler Ehrenamtlicher in der Hospizarbeit, er berät und unterstützt Patienten und Angehörige. Doch nicht nur das. „Wir verstehen uns auch als Sprachrohr der Hospizarbeit“, erläutert Koepke. Seit Beginn arbeite man so vertrauensvoll zusammen, anstatt zu konkurrieren – eine Erfolgsgeschichte.

Am Freitag, 9. September, gibt es daher ein umfangreiches Jubiläumsprogramm im Festzelt „Auf der Mott“ in St. Wendel. Bereits ab 13 Uhr präsentieren die Mitgliedsorganisationen der Christlichen Hospizhilfe ihre Arbeit mit Schwerpunkt auf der Hospizarbeit. Um 15 Uhr beginnt das Programm mit einem Ökumenischen Festgottesdienst der St. Wendeler Kirchengemeinden unter Mitwirkung von Aktiven in der Hospizarbeit und dem Singkreis der Pfarreiengemeinschaft am Schaumberg. Es schließt sich ein Festakt an mit Sozialminister Dr. Magnus Jung, Landrat Udo Recktenwald, Bürgermeister Peter Klär und dem Vorsitzenden der LAG Hospiz Saarland e. V. Paul Herrlein. Der Abend ist für junge Menschen und Musikbegeisterte reserviert: Von 19 bis 22 Uhr spielt die Band „The Pool“ Rock- und Pop-Cover bei freiem Eintritt. 

„Wir reden viel zu wenig über das Sterben und den Tod“, findet Koepke. Dabei gehöre beides zum Leben, niemand könne davor weglaufen. Um das zu verdeutlichen, gehört zum Jubiläumsprogramm auch eine Open-Air-Ausstellung in Kooperation mit dem Fotoclub „Tele Freisen“, die ebenfalls unter dem Motto „Mehr Zeit zum Leben“ steht. Auf voraussichtlich fünf Standorten in der St. Wendeler Innenstadt verteilen sich Stellwände mit insgesamt 30 großformatigen Fotos, weiß der Vorsitzende des Fotoclubs, Steffen Klos. „Von unserer Jugendgruppe bis zu den älteren Mitgliedern gab es zahlreiche Einsendungen, die ganz verschiedene Zugänge zum Thema finden, mal offensichtlich, mal symbolisch“, so Klos. Die Ausstellung wird diese Woche aufgebaut und bis zur Jubiläumsfeier zu sehen sein.

Auch die Festschrift unter dem Titel „Mehr Zeit zum Leben“ setzt an dem Punkt an, den letzten Weg und die Hospizarbeit in den Blick der Gesellschaft zu rücken. Sie ist kein klassisches Jubiläumswerk mit einem historischen Überblick und Grußworten. Zwar finden sich auch diese, aber sie sind umrahmt von zahlreichen Erfahrungsberichten. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende in der Hospizarbeit oder der Seelsorge, pflegende Angehörige oder sogar Betroffene selbst – sie alle kommen zu Wort. So ist die Festschrift vor allem ein Konglomerat an Eindrücken, mal persönlich, mal nachdenklich, mal hoffnungsvoll. „Die Festschrift ist ein Plädoyer für einen offenen Umgang mit dem, was uns allen bevorsteht“, sagt Koepke. Und weil das so ist, solle sie Mut machen darüber zu reden. Koepke selbst und das Team der Hospizhilfe hoffen auf viele Gespräche und Begegnungen bei der Jubiläumsfeier.

Bildunterschrift:

Foto: evks/Eulenstein

Vorsitzender Gerhard Koepke, Mitarbeiterinnen Bärbel Ludwig, Petra Meisberger und Manuela Tscherleniovsky-Schuch sowie

Ehrenamtlichensprecher Josef Colling mit einem der Transparente der Open-Air-Ausstellung, die anlässlich des Jubiläums der Christlichen Hospizhilfe in Kürze in der St. Wendeler Innenstadt zu sehen sein werden

 

Bild_Eulenstein

Begleitung, um das Sterben mit Leben zu füllen

Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel feierte 25-jähriges Jubiläum mit Gottesdienst und Festakt

Bericht von Rieke Eulenstein:

Rustikale hölzerne Segelschiffe schlängeln sich auf blauem Faserpapier über die Tischdecken im Festzelt. Scheinwerfer hüllen die Tuchwände in blaues Licht, als schaue man in den Horizont. Das Schiffchen, das sich auf den Weg zur letzten Reise macht, ist das Symbol der Christlichen Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel. Seit 1997 begleitet der Verein totkranke Menschen und deren Angehörige in der letzten Phase des Lebens.

„Wir treten ein für ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis zuletzt“, sagt Gerhard Koepke, evangelischer Pfarrer in Ruhe und derzeit Vorsitzender der Hospizhilfe. Und das wachsend und beständig über ein Vierteljahrhundert. Acht soziale Organisationen, kirchliche und nicht-kirchliche, sowie über hundert Einzelpersonen gehörten heute zum Verein, der Sprachrohr und Koordinationsstelle der Hospizarbeit im St. Wendeler Land ist. Eine Erfolgsgeschichte. Anlass genug, das Silberjubiläum mit einem Ökumenischen Festgottesdienst und Festakt zu begehen.

Superintendent Markus Karsch vom Evangelischen Kirchenkreis Saar-Ost und Dechant Theo Welsch vom katholischen Dekanat St. Wendel zelebrierten den Gottesdienst in ökumenischer Verbundenheit zum Motto des Jubiläums „Mehr Zeit zum Leben“.

Herz der Christlichen Hospizhilfe sind bis heute die vielen Hospizhelferinnen und -helfer, die sich Zeit nehmen für sterbende Menschen und ihre Angehörigen. „Sie schenken Lebenszeit in Momenten, wo Zeit etwas ganz Besonderes wird, wenn sie knapp wird, weil die Zeit zu Ende geht“, wertschätzte Welsch die Arbeit der zumeist ehrenamtlich Aktiven.

Stellvertretend für das Team berichteten während des Gottesdienstes Heike Fries und Bärbel Zägel von ihren Erfahrungen als Hospizbegleiterinnen – von den Schwierigkeiten in der Corona-Pandemie, aber auch von der Hoffnung, Menschen kurz vor ihrem Tod eine Stütze sein zu können. „Es ist ein besonderes Geschenk, wenn andere Menschen in dieser besonderen Situation einfach für Einen da sind, beistehen“, bekräftigte Karsch.

Der krankheitsbedingt auf ein Trio geschrumpfte Singkreis Hasborn-Dautweiler sorgte mit Gitarre, Akkordeon und Gesang für eine stimmungsvolle musikalische Untermalung im fast vollbesetzten Festzelt.

80 Aktive in der Hospizbegleitung gibt es derzeit. Drei von ihnen sind seit Gründung der St. Wendeler Hospizhilfe mit dabei. Im Rahmen des sich anschließenden Festaktes ehrte der Vorsitzende Gerhard Koepke die drei Jubilarinnen Christa Hinsberger, Annemarie Woll und Liliane Schönecker für ihr langjähriges Engagement.

Die geladenen Gäste aus der Politik nutzten die Gelegenheit vor allem für einen umfangreichen Dank an die Beteiligten der Hospizhilfe. Sozialminister Magnus Jung hob die Bedeutung der Hospizhilfe für die Sterbebegleitung hervor. Die Auseinandersetzung mit dem Tod sei bei vielen Menschen im Alltag ausgeblendet, daher sei es wichtig, dass die Hospizhilfe daran erinnere sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz, Paul Herrlein, lobte die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Trägerorganisationen als Erfolgsfaktor des St. Wendeler Vereins.

Udo Recktenwald, Landrat des Landkreises St. Wendel und bekennender Katholik, hob in seinem Grußwort die Ausrichtung des Vereins auf christliche Tugenden hervor. „Wenn er schon unvermeidbar ist, möchten wir einen schönen Tod - mit unseren Angehörigen und mit Beistand, der von Nächstenliebe getragen wird“, sagte er. Die Hospizhilfe mit ihren Haupt- und Ehrenamtlichen schenke Nähe, ein Gefühl des Festhaltens beim Loslassen, sie fülle das Sterben mit Leben, so Recktenwald.

Im Anschluss an den Festakt sorgte am Abend die Band „The Pool“ für einen launigen Abschluss des Jubiläumsprogramms.

Hintergrund

Die Christliche Hospizhilfe St. Wendel e.V. ist ein Zusammenschluss von kirchlichen und nicht-kirchlichen Trägerorganisationen der Hospizarbeit im Landkreis St. Wendel. Neben den ordentlichen Mitgliedern - der Arbeiterwohlfahrt, dem Caritasverband Schaumberg-Blies e.V., dem Dekanat St. Wendel, den Evangelische Kirchengemeinden im Landkreis St. Wendel, der Lebenshilfe, der Marienhaus Kliniken GmbH, dem Pflegeförderverein e.V. und der Stiftung Hospital St. Wendel -sind über hundert Einzelpersonen Mitglied des Vereins.

Die Hospizhilfe orientiert sich in ihrer Arbeit an christlichen Werten, ohne kirchlich gebunden zu sein. Sie tritt ein für ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis zuletzt, ohne den Tod zu beschleunigen noch hinauszuzögern, sie unterstützt Angehörige durch die Zeiten des Abschieds und der Trauer, begleitet schwerkranke und sterbende Menschen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen und sie informiert, berät und koordiniert in Fragen der palliativen Pflege sowie der Betreuung und Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen.

Bildunterschrift: (v.l.) Gerhard Koepke (Vorsitzender Christl. Hospizhilfe), Paul Herrlein (Vorsitzender LAG Hospiz Saar), Minister Magnus Jung, Ehrenamtlichensprecher Josef Colling und Landrat Udo Recktenwald (3.v.r.) mit den drei Hospizbegleiterinnen der ersten Stunde

 

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